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06-02-01, 15 Uhr
Physik: Wat isse'ne Wechselwirkung?
Ne Wechselwirkung, das ist so: Da stellen wir uns mal ganz dumm und sagen, eine Wechselwirkung, das ist eine große schwarze Box. Da kommt auf der einen Seite was rein und auf der anderen was raus. Was da drin passiert, das ist egal, das kriegen wir später. Was rein geht, das sind zwei Dinger und was rauskommt auch. Manchmal kommen sogar die selben Dinger wieder raus, die reingehen, manchmal aber auch nicht. Es muss also verschiedene Wechselwirkungen geben, sagen wir, eine schwarze Box und eine dunkelgraue.
Aber da gab es ein paar schlaue Leute, die haben gesagt, eine schwarze und eine dunkelgraue Box, die reichen uns nicht, wir wollen auch noch eine hellgraue und eine weiße Box haben.
Das in der weißen Box, das nennt man Bumms. Weil das aber nicht so schön gebildet klingt, hat man das Schwerkraft, oder noch besser, Gravitation genannt. Was das genau ist, das weiß aber keiner. Ein paar Zahlenschubser haben gesagt, dass es da ein Dings, das Graviton, geben muss, dass der eine auf den anderen schießt. Da klebt dann ein Zettel dran, auf dem steht "Ich zieh dich an!" und dann muss der andere so tun, als würde er in die Richtung, aus der das Dings kam, gezogen werden.
Immer nur anziehen, das ist aber doof, weil dann irgendwann alle am gleichen Fleck sein würden. Das nennt man dann Stau oder Gedränge und das ist unbequem. Dafür gibts die hellgraue Box, die kann auch abstoßend sein. Genannt hat man es deshalb magische Kraft. Später hat aber einer gemerkt, dass das so ziemlich das gleiche ist wie die elektronische Kraft (das ist die, die einen immer zu elektronischen Geräten, wie dem PC hinzieht) und hat beide zusammen dann elektromagnetische Wechselwirkung genannt. An dem Dings hängt nun aber ein Zettel, auf dem nicht "Ich zieh dich an!" steht, sondern "ich bin +, komm wenn du willst" oder "ich bin -, komm wenn du willst". Nun ist es aber so, dass die "+" und die "-" sich untereinander nicht mögen und sich nur gegenseitig attraktiv finden. Weil nur so extreme Einstellungen aber auch nichts taugen, gibt es einen ganzen Haufen neutrale. Die finden sich von keinem angezogen und ignorieren die Zettel einfach.
Die beiden anderen Boxen, das sind die schwierigen. Und weil einem da nichts besseres eingefallen ist, nennt man die einfach schwache und starke Wechselwirkung. Weil die beide aber nicht gut schreiben können, wird die Schrift auf den Zetteln so klein und unleserlich, dass man sie nur aus nächster Nähe lesen kann. Vielleicht können sie aber auch gut schreiben, sind dafür aber ziemlich kurzsichtig, das wird derzeit in einigen Versuchen getestet.
Die schwache ist so schwach, die kann weder abstoßen noch anziehen, alles was sie zustande bringt, ist was anderes kaputtzumachen. Eben weil diese Kraft so ziemlich das letzte ist, haben die Dings hier auch keinen besonderen Namen, sondern heißen einfach nur "W" und "Z".
Die starke ist aber irgendwie doof. Auf große Entfernung merkt man sie gar nicht, kommt man etwas näher ist sie anziehend und ist man dann ganz dicht dran, dann wird man wieder zurückgestoßen. So ein Unsinn. Da sie sich aber, was das schubsen angeht, nicht mit den "+" und den "-" einigen konnte hat sie kurzerhand was eigenes erfunden und es Farbladung genannt. Und weil sie was besseres sein will, hat sie nicht nur zwei sondern gleich drei Farbladungen gemacht. Diese Wechselwirkung die ist so wahnsinnig stark, was die zusammenhält, das bekommt man nicht auseinander. Und weil das so ist, haben die dieses Dings Kleber genannt, was aber als "Gluon" so viel schöner klingt.
Mueschel
Kommentare
bjoernb, 02.02.06, 23 Uhr:
super Erklärung. Echt, das mein ich so.